AUSSTELLUNG: 5.september BIS 23. Oktober 2009
ERÖFFNUNG: FREITAG, 4. september 2009, 18-22 UHR
düsseldorf cologne open galleries 09
- sonderöffnungszeiten -
Samstag, 5. September, 12-20 Uhr
sonntag, 6. September, 12-16 uhr
Die niederländische Künstlerin Peggy Franck (*1978) setzt in
Ihren fotografischen als auch installativen Inszenierungen Bild und Raum als
auch Innen- und Außenwelt in einen spannenden Dialog. Die rein für die
Fotografie kreierten Arrangements werden im fotografischen Abbild einerseits zu
abstrakten Kompositionen, andererseits zu einem Quell unzähliger Geschichten.
Ihre Fotografien changieren zwischen Fläche und fiktivem
Raum und werden mit Installationen verknüpft, welche diese Fläche in den realen
Raum erweitern. Malerische Kompositionen sind auf einigen Fotografien zu
finden, während sich andere – wie in den Werken »Waiting for the quiet moment
to come 1+2« – in Skulpturen verwandeln. Die Fotografien werden wiederum mit
malerisch anmutenden Installationen als auch Wandmalereien konfrontiert.
Peggy Francks Inszenierungen bestehen aus alltäglichen
Objekten und Materialen wie Papier, Holz, Plexiglas oder Klebeband, die sie mit
illusionistischen Techniken aus Malerei, Film oder Bildhauerei in Szene setzt.
Ihre Werke bieten den Blick auf präzise gesetzte Kompositionen, auf ein
abstraktes Farb- und Formenspiel, das kunst- und fotohistorische Bezüge
aufweist. Die überbordende und emotionale Bildwelt des Barock taucht ebenso in
den Werken auf wie die Moderne mit ihren exakten geometrischen Formen.
Die fotografischen Inszenierungen sind präzise, wirken aber
ebenso intuitiv und zeugen von einer spielerischen Leichtigkeit. Sie finden
meist im Atelier der Künstlerin statt und sind entweder menschenleer oder zeigen
Peggy Franck selbst inmitten ihrer Inszenierungen, die an Theaterkulissen oder
Performances erinnern. Sie schlüpft dabei in verschiedene Rollen und schafft in
ihrem Studio einen eigenen Kosmos, der immer auf sich selbst rekurriert, sich
stets aus sich selbst neu formt. Dieses Verweissystem setzt sich fort in den
Installationen, in welchen der Besucher immer wieder Versatzstücke aus
aktuellen oder auch älteren Fotoarbeiten oder Raumarbeiten erkennen kann. Ihre
Werke muten dabei wie Psychogramme an, durchsetzt mit bedeutungsschwangeren
Objekten wie zerbrochene Spiegel, Stühle, Schaufensterpuppen u. ä. Das Studio
von Peggy Franck steht symbolisch für eine komplexe Innenwelt, in die sie uns
Einblick gewährt, ohne jedoch jemals konkret zu werden.
Die fotografischen und installativen Kompositionen sind für
Peggy Franck die Spuren ihrer Gedanken und Erinnerungen. Dramatische
Lichtführung und die daraus resultierenden Licht- und Schattenspiele wie wir
sie auch im Werk »Solo flight« sehen, unterstreichen diese rätselhaften Bildwelten der
Künstlerin ebenso wie die tiefgründigen Titel. Peggy Franck interessiert sich
für die Spannung zwischen scheinbar realer äußerer Welt und innerer Bildwelt.
Sie kreiert ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Realitäten, aus Realität und
Bildwelt, An- und Abwesenheit, aus Teil und Ganzem. Sie verknüpft eine
glänzend-bunte, sinnliche Welt mit der Vergänglichkeit, dargestellt durch
Vanitas-Motive wie der Spiegel oder der Schädel in Form eines Dekokopfes.
Unterschiedliche Materialen und Gegensätze wie Chaos und
Ordnung, Präzision und Emotion oder energiegeladene Gesten in einem Stillleben
verschmelzen zu einer neuen Einheit im Werk von Peggy Franck. Auch der Titel
der Ausstellung »at home a stranger« verweist auf die Verknüpfung von Gegensätzen
– auf das Fremde im Vertrauten.