Jana Müller und Regine Müller-Waldeck
»The folded curtain«
Eröffnung: Freitag, 6. September 2013, 18–22 Uhr
Ausstellung: 7. September bis 11. Oktober 2013
Sonderöffnungszeiten
Samstag, 07. September von 12 – 20 Uhr
Sonntag, 08. September von 12 – 18 Uhr
Die Ausstellung »The folded curtain« präsentiert Werke von Jana Müller und Regine Müller-Waldeck, die trotz unterschiedlicher künstlerischer Ansätze viele Gemeinsamkeiten aufweisen und darüber hinaus durch die Kombination neue Lesarten hervorrufen.
Jana Müller beschäftigt sich in ihren Werken mit Erinnerung, dem Filmischen, dem Geschichten-Erzählen – mit der Fiktion als Spiegelung der Realität. Regine Müller-Waldeck interessiert sich für das Fremd- oder Andersartige, das dicht neben dem Vertrauten erwächst – aus der minimalen Verschiebung von Zusammenhängen lässt sie neue, fiktive Gebilde entstehen.
Eine geheimnisvolle und rätselhafte Aura umspielt die Werke der Künstlerinnen, denn beide interessieren sich für das ›Dazwischen‹, für das Offene, für das noch nicht Definierte oder nicht zu Definierende. Jana Müller legt Fährten und Indizien aus, die unzählige Geschichten evozieren. Die dabei bewusst gesetzten Ellipsen vollendet der Betrachter als Teil des Werks. Regine Müller-Waldecks Objekte entziehen sich einer konkreten Klassifizierung, obwohl ihnen etwas Bekanntes innezuwohnen scheint. Während uns die Werke von Jana Müller somit in die Gedankenwelt, in das Reich der Bilder entführen, schleudern uns die Werke von Regine Müller-Waldeck durch ihre enorme Präsenz wieder zurück in die Realität – doch auch hier landen wir nicht auf sicherem Terrain, denn diese Realität entspricht nicht unserer Erwartung.
Das Verhüllen ist ein zentrales Motiv der gezeigten Werke von Jana Müller und das Ausloten der Verfremdung der Arbeiten von Regine Müller-Waldeck. »The folded curtain« nennen die Künstlerinnen ihre Ausstellung und verweisen durch den Vorhang auf das Verbergen, während die Falte die minimale Modifizierung versinnbildlicht, die Oberflächen verschwinden lassen kann, ohne ihnen einen neuen Raum zu geben. Der Vorhang steht auch für die Betonung der Materialästhetik, die für beide Künstlerinnen sehr wichtig ist. Neben Materialien wie Holz, Glas oder Metall bestehen viele der präsentierten Werke teilweise aus Stoff – in unterschiedlichen Zuständen und mannigfaltigen Bedeutungszusammenhängen. Auch auf Film und Literatur verweist der Ausstellungstitel und er impliziert ferner das Ungewisse sowie unsere Erwartungen, die oft unkonkret sind und uns dennoch leiten. Solange der Vorhang etwas verhüllt, sind die Möglichkeiten unendlich. Alles könnte sich dahinter verbergen, Schönes oder Schreckliches. Es öffnet sich ein Raum für unsere Projektionen, denn unsere Wünsche und Hoffnungen könnten noch in Erfüllung gehen.