»Unstable Forces of Mutual Attraction«
06. September bis 17. Oktober 2014
ERöffnung:
Freitag, 5. September 2014, 18 bis 22 Uhr
sonderöffnungszeiten:
Samstag, 6. September, 12 bis 20 uhr
Sonntag, 7. September, 12 bis 18 uhr
die Künstlerin im Gespräch mit Elke Kania M.a.
Donnerstag, 16. Oktober 2014
Die Beziehung von Körper, Raum und Bild ist ein zentrales Element der Werke von Carolina Redondo und zeigt sich in performativen Akten festgehalten auf Fotografien und in Videoarbeiten, welche die Künstlerin meist in komplexe, raumgreifende Installationen einbettet. Den Mittelpunkt der Ausstellung »Unstable Forces of Mutual Attraction« bildet eine fotografische Serie, die im chilenischen Pucón entstanden ist – ein der Künstlerin vertrauter Ort, zu dem sie eine starke emotionale Bindung hat. Wie in fast all ihren Werken wird auch in dieser Serie die Künstlerin selbst in verschiedenfarbigen Overalls zum Protagonisten und verschmilzt wie ein farbiger Pinselstrich visuell mit der dargestellten Umgebung. Carolina Redondo wird Teil des Bildes, Teil der Natur und Teil der in der Landschaft zu sehenden Artefakte der Zivilisation. Sie wird Teil des großen Ganzen und somit auch Teil der Historie. Die Künstlerin ist Skulptur und Bild, fügt sich in die Strukturen der Umgebung ein, aber ebenso rückt sie die Körperlichkeit in den Fokus, denn die Arbeiten führen uns die Schwerkraft des Körpers vor Augen, der in unserer körperlosen Medienwelt immer mehr an Bedeutung verliert. Carolina Redondo geht an ihre Grenzen, denn mit größtem Einsatz liefert sie sich Gefahren und Extremzuständen aus.
Gerade die Auseinandersetzung mit Grenzen und dem ›Dazwischen‹ ist ein wiederkehrendes Sujet im Werk der chilenischen Künstlerin, die selbst im Wechselspiel zwischen zwei Kontinenten und somit zwischen Interkulturalität, Zugehörigkeit und Fremde lebt. So thematisiert sie, wie auch im Titel angedeutet, das Zerrissensein zwischen den Polen, das Motiv des Übergangs als auch die Interaktion von Gegensätzen wie Schwerkraft und Schwerelosigkeit, Wissenschaft und Kunst, Natur und Kultur, Realität und Fiktion. Metaphorisch stehen ihre Werke für die Suche nach der eigenen Identität sowie für die Suche nach dem Platz auf dieser Welt, in der Gesellschaft und in der Kunstwelt.
Am Donnerstag, den 16. Oktober spricht die Film- und Kunstwissenschaftlerin Elke Kania M.A. aus Köln mit der Künstlerin.