Sauter & Pompa
»Photosynthese«Martina Sauter & Lorenzo Pompa
20. Januar – 16. Februar 2007
Eröffnung: 19. Januar 2007 ab 19 Uhr
Der Kunstraum Marion Scharmann beginnt das neue Jahr mit der
Ausstellung »Photosynthese« von Martina Sauter und Lorenzo Pompa.
Schwerpunkt der Galerie ist die grenzüberschreitende Fotografie und
somit hat auch diese Gemeinschaftsausstellung das Konzept einer
medialen Erweiterung. Die Galeriekünstlerin Martina Sauter wurde
gebeten, einen Künstler einzuladen, der weder mit Fotografie noch mit
Video arbeitet, um gemeinsam eine Ausstellung zu realisieren.
Martina Sauter lud den italienischen Künstler Lorenzo Pompa ein, dessen
künstlerisches Repertoire aus Skulptur, Malerei und Zeichnung besteht.
Martina Sauter setzt in ihren Werken Film und Fotografie in
einen spannenden Dialog und untersucht dabei das Verhältnis von Fiktion
und Wahrheit. Ein ausgewähltes Filmstill kombiniert sie hierfür mit dem
fotografischen Abbild eines von ihr inszenierten oder aufgespürten
Raumes. Die beiden Bildwelten verschmelzen zu einer neuen
Bildgeschichte, obwohl sie durch reliefartig versetzte Bildträger stets
auf Distanz bleiben. Martina Sauter schafft dadurch geheimnisvolle
Raumperspektiven als auch neue Erzählräume. Die Künstlerin bedient sich
dabei des Suspens, der Lichtführung, des Schnitts und der Montage.
Gerade die Montage versteht Martina Sauter nicht nur filmisch als eine
zeitliche Anneinaderreihung von Bildern, sondern auch räumlich, was
durch die fotografische als auch reliefartige Inszenierung deutlich
wird. Es entstehen erzählerische Arbeiten, die einen Sog in
spannungsgeladene Räume entwickeln.
Anhand von Szenarien mit großformatigen raumgreifenden
Skulpturen, Malerei und Zeichnung transformiert Lorenzo Pompa Räume.
Während Martina Sauter aus einem Fundus von Filmbildern schöpft,
bedient sich Lorenzo Pompa aus seiner ständig wachsenden Sammlung von
Artefakten. Diese verbindet er mit klassischen Materialien und fügt
somit konträre Formen zu einer neuen Einheit zusammen, die von der
Ambivalenz lebt und Spannung erzeugt. Alltägliche Dinge verwandeln sich
zu etwas neuem, Fremdartiges wird dem Betrachter näher gebracht. Die
Präsenz der Arbeiten im Raum, ihre körperliche Gesamtwirkung auf den
Betrachter aber auch das Zusammenspiel der Sinne, gerade des Tast- und
Sehsinns, sind von zentraler Bedeutung. Die von der
Oberflächengestaltung ausgehende Kraft fordert den Schauenden zum
Anfassen, zum taktilen Überprüfen des Gesehenen heraus, Gewicht und
Dimension der Werke veranlassen zum Überdenken der eigenen körperlichen
Verortung im Raum. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Gattungen und
der Einfluss von Objekten auf den Menschen bestimmen die Arbeiten von
Lorenzo Pompa.
Das Moment der Verknüpfung liegt dem Werk beider Künstler zugrunde und
bildet auch die Basis dieser Ausstellung. Neben Einzelwerken werden in
der Ausstellung »Photosynthese« erstmals Gemeinschaftsarbeiten von
Martina Sauter und Lorenzo Pompa vorgestellt.
Lorenzo Pompa wird vertreten von der Galerie Thomas Flor, Düsseldorf.