Pat Flynn
PAT FLYNN»Ourselves alone«
01. Juli bis 04. August 2006
Eröffnung: 30. Juni 2006 ab 18 Uhr
Pat Flynn (*1972) aus Manchester stellt mit seinen digital
konstruierten Fotografien das fotografische Abbild in Frage. Auf den
ersten Blick wirken seine Werke wie eine analoge Wiedergabe unserer
Welt, die darauf in wunderschönem Glanz erstrahlt. Doch das genaue
Betrachten der politisch ambitionierten Arbeiten entlarvt das Bild als
Simulacrum, als eine minutiös am Computer entwickelte Bild- und
Realitätskonstruktion.
Pat Flynns »untitled (retail_park)« Serie zeigt romantische
Stadtansichten von global vereinheitlichter Architektur, die aus dem
kleinsten gemeinsamen Nenner entwickelt wurde, doch mit Sehnsüchten und
Hoffnungen aufgeladen ist. Während diese Serie nach außen, auf die
Oberfläche schaut und eine ›repräsentative‹ Ordnung thematisiert,
blickt die »untitled (dancefloor)« Serie nach Innen und visualisiert
den Versuch, Erfüllung zu finden.
Der Künstler präsentiert ferner Animationen, die sich mit
Erwartungshaltungen, dem Flüchtigen und unserer Wahrnehmung des Lebens
beschäftigen.
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Die Animation »untitled (mobile)« zeigt ein Mobile, welches das Sonnensystem nach der Definition von Ptolomäus veranschaulicht und somit auf eine phantasievolle und gleichzeitig naive Interpretation unserer Welt verweist.
Die Arbeit »untitled (moonstone)« zelebriert das bevorstehende Glücksmoment, das sich jedoch nie einstellt. Das Changieren der Farben rekurriert auf Alfred Hitchcocks Film »Vertigo« und die dort eingesetzte Gleichsetzung von Farbe und Gefühl.
»untitled (coinshower) handelt von einem vorübergehenden Gefühl der Zufriedenheit und stellt eine unplausible Realität dar.
Das politische Interesse des englischen Künstlers mit irischem Stammbaum schlägt sich auch im Ausstellungstitel nieder. Die gälische Bezeichnung ›Sein Fein‹, der Name des politischen Arms der IRA, bedeutet in der Übersetzung »Ourselves alone«, das gleichzeitig eine verzweifelte Aussage von Individualität verdeutlicht.
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