KUNSTRAUM MARION SCHARMANN. Nadja Schöning

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Nadja Schöning

NADJA SCHÖNING »PERSPEKTIVEN«
Fotografische & holographische Arbeiten

29. März bis 30. April 2004


Installationsansicht


Die Eröffnungsausstellung trug den Titel »PERSPEKTIVEN« und zeigte fotografische und holographische Arbeiten der Medienkünstlerin Nadja Schöning. In ihren Werken findet sich Intermedialität als ästhetisches Paradigma in konstruktiver und kreativer Reflexion. Dieses Zusammenwirken verschiedener Medien stellt sich in den Arbeiten der Kölner Künstlerin in unterschiedlichen Formen der Medienkunst dar: in Video-Skulpturen, Fotografie, interaktiven audiovisuellen Installationen, Kompositionen Akustischer Kunst, Klang-Objekten, (Live-) Klang- Raum- Installationen und Holographie. Ausgangsmaterial sind dabei zumeist Objekte, die aus ihrem alltäglichen Umfeld herausgelöst werden. Außerhalb Ihres Kontextes fungieren sie als verfügbare Materialien und Motive, die mit anderen Medien kombiniert in intermediale Objekte und Installationen transponiert werden. Ein besonderes Interesse der Künstlerin gilt dabei medientransformativen und wahrnehmungs-ästhetischen Prozessen, sowie der Interaktion von Bild und Ton als gleichwertige Komponenten innerhalb unterschiedlicher Genres. Die medialen Transformationen finden eine Entsprechung im Motivischen und kreisen um die Themenkomplexe Raum und Zeit.
Die Ausstellung »PERSPEKTIVEN« rückte das fotografische Werk von Nadja Schöning ins Zentrum und zeigte Arbeiten aus ihrer Metropolis Werkgruppe der »Fotocutups«, sowie die interaktive, audio-visuelle Hologramm-Installation »Tele-Vision«.

 

»Fotocutup: Metropolis Bonn II«

»Fotocutup: Metropolis Bonn I-III«
Fotografische Arbeiten, 2004
83cm  x 111cm
Auflage 5 + 2 

Grundmaterial bilden fotografisch festgehaltene Perspektiven von Architekturen im Stadtbild von Bonn. Auf jedes Foto wurden zahlreiche Ausschnitte desselben Motivs, in Form von Dreiecken, in mehrfachen Belichtungen digital übereinander geschichtet. Diese Überlagerungen von über zweihundert Reproduktionen fungieren gleichermaßen als Transmitter re-formierter Perspektiven und sichtbar gewordener Belichtungs-Zeit-Räume. Das von der Künstlerin entwickelte und als »Fotocutup« bezeichnete operative Verfahren lässt neue Kontraste, Licht- und Schatten-Gebilde, überraschende geometrisch-architektonische Formen und Blickwinkel entstehen. Das ursprüngliche, fotografische Abbild tritt dabei als gleichsam transformiertes Original in einer neuen bildnerischen Realität in Erscheinung.

Die »Fotocutup« Werkgruppe der Stadt Bonn  ist Teil der »Metropolis-Serie« über Motive und Perspektiven von urbanen Architekturen.


  »Fotocutup: Metropolis Köln III«
 

»Fotocutup: Metropolis Köln I-III«
Fotografische Arbeiten, 2001
80cm  x 100cm
Unikate

Fotografisch festgehaltene Perspektiven von Architekturen im Stadtbild von Köln bilden das Grundmotiv der »Fotocutups«. Diese basieren, im Unterschied zu den digital realisierten Bonner Fotoarbeiten, auf einem analogen Fotocutup-Verfahren. Dabei wurden Ausschnitte desselben Motivs in verschiedenen Belichtungen manuell geschnitten und übereinander collagiert. Durch eine erneute Ablichtung wurde diese Transformation wieder in ein fotografisches Bild zurückgeführt.
»In den Arbeiten ›Fotocutup: Metropolis Köln‹ wird die von Brion Gysin und William Burroughs entwickelte Methode des Cut up, die bislang vorwiegend in der Literatur, in Tonbandkompositionen und in der Videokunst zur Anwendung kam, in neuer Weise auf das Medium Photographie bezogen. In diesen Arbeiten kommt es zu einer greifbaren Kommunikation der Künstlerin mit dem Medium Photographie, das sie in multiperspektivischer Zersplitterung der Perspektive zu einer dynamisierten Betrachtung von Architektur nutzt.« (Petra Maria Meyer)

Die »Fotocutup« Werkgruppe der Stadt Köln ist Teil der »Metropolis-Serie« über Motive und Perspektiven von urbanen Architekturen.

 

»Tele-Vision« (Detail: Hologramm)


»Tele-Vision«
Intermediales Objekt , 1998

Das Fernsehen, non-stop 24 Stunden bewegte Bilder. Der Rezipient kann zwischen den Programmen wählen und zappen. »Tele-Vision« lädt die Betrachter ein, in anderer Weise aktiv zu werden.
Das Objekt ist ein umfunktionierter Fernseh-Apparat. Anstelle der Mattscheibe ist ein Hologramm zu sehen, dessen kleines, rechteckiges, erleuchtetes Bild für den Betrachter zunächst als imaginäre Landschaft erscheint. Der holographische Raum zeigt jedoch die technischen Materialien im Inneren des Fernsehapparates. Tritt man näher an das Hologramm heran, wird es zum durchsichtigen Fenster und öffnet den Raum in das reale Innere des Fernseh-Apparates. In der Vermischung der beiden Räume gleichen Motivs bildet sich ein dritter Raum, eine neue, virtuelle Realität. Ein multiperspektivisches Wechselspiel entsteht zwischen dem Bild des Hologramms und dem dahinter sichtbar werdenden Raum, in dem zahlreiche Mikrochips und Platinen auf dem stillgelegten ›motherboard‹ des TV-Apparates sichtbar werden. Durch Bewegungen der Besucher bilden sich neue, permanent wandelnde Räume. Eine weitere mediale Begegnung dieser Vexier-Bilderwelt entsteht durch die aus heterogenen akustischen Materialien realisierte Klangkomposition ›Räume‹, die über Kopfhörer wahrgenommen werden kann.

 
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